Herzlich willkommen

Kann man wirklich an der Welt anderer Menschen teilhaben? Gibt es diese anderen Menschen überhaupt? Oder gibt es nur mich und den blauen Elefanten?


Gibt es bei Tchibo eigentlich noch jede Woche eine neue Welt? Das wäre doch nicht schlecht, denn die alte ist doch ganz schön runter gewirtschaftet. Das mag daran liegen, dass es nur diese eine Welt für uns alle gibt. Wäre es nicht besser, wenn jeder seine eigene hätte? Zwar beschreibt man heute eher ein Defizit, wenn man jemandem bescheinigt, er oder sie lebe in seiner oder ihrer eigenen Welt. Aber wäre dass es nicht von Vorteil? Zum Beispiel beim Schlafen: Möchte man seine eigene Welt da mit jemanden teilen? Und hat es nicht seinen Grund, dass man jede Nacht dorthin zurückkehrt? Ich meine, ich bin froh, dass ich nicht mehr allein ins Bett gehen muss und auch beim Aufwachen nicht mehr alleine bin. Aber beim Schlafen bin ich so allein, wie eh und je. So eine eigene Welt scheint für die Erholung und Rückgewinnung der eigenen Kräfte doch immens wichtig zu sein. Wenn man dann wieder in die gemeinsame Welt zurückkommt, sollte man ein bisschen sozialverträglicher sein, als zuvor. Bei manchen Zeitgenossen wünschte man sich allerdings, sie blieben gleich ganz in ihrer eigenen Welt und verschonten uns mit ihrer Gemeinschaft. Schlimm ist es nur, wenn solche Leute dann Macht haben und trotzdem in unserer Welt herumwursteln können. 

Wie dem auch sei, jedenfalls kann man in Welten, die nicht die eigenen sind, schwerlich hinein schauen. Schon für meine Frau, die mir doch von allen Menschen am nächsten steht, muss meine eigene Welt eine fremde Welt sein. Und die Welt unseres Kindes wird für uns beide wohl für immer ein Rätsel bleiben. Je mehr ich darüber nachdenke, umso weniger wahrscheinlich erscheint mir die eine Welt, die wir alle miteinander teilen. Da ist zum Beispiel die Fußgängerampel auf dem Weg in die Stadt, an der sich heute eine kleine Wartegemeinschaft gebildet hat. Wir stehen dort, bis sich die Baustelle erledigt hat und die Ampelanlage abgebaut wird. Hinterher stellt sich heraus, dass die vorderen Passanten tatsächlich vergessen hatten, den Knopf zu drücken. So etwas passiert immer nur in meiner Welt. Ich kann nicht heraus und niemand kann herein. 

Aber hey! Es gibt doch liedersaenger.de! Die neue Community mit dem Elefanten, der sich keine Gedanken macht. Das ist zwar keine neue Welt und schon gar keine bessere, aber es ist wie eine Tür, durch die man jetzt eintreten kann, statt sich wie bisher nur die Schaufenster anzuschauen. Aus der Bühne wird jetzt ein Laden. Es gibt nichts zu kaufen. Aber man kann etwas dort lassen. Herzlich Willkommen!

Veröffentlicht in Elternzeit am 22.02.2022 13:15 Uhr.

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