Die Spannung steigt
Ich seh‘ unsern Alten Kahn ruderlos schlingernd in tosender Flut. Und doch sing ich unbeirrt „Abends an deinem Bett“ – „Alles ist gut“.
Die Spannung steigt, der Countdown zeigt
noch 30 Tage bis zum Ende,
das Anfang ist und Neubeginn, ein Wunder und der Hauptgewinn
Schöpfungstag und Zeitenwende.
Gegen die Gleichgültigkeit, die Ohnmacht und die Dunkelheit,
gegen Dummheit, Hass und Häme
haben wir auf dich gesetzt, dass mit dir heut‘ hier und jetzt
der Himmel auf die Erde käme.
Die Spannung steigt, der Zeiger neigt
sich hin zur Zwölf, noch 20 Tage.
Bis das Rad sich erneut dreht, alles verändert, schon durchweht
ein andrer Wind die neue Lage.
Macht die Fenster auf und singt, dass unser Lied ins Weite klingt
weil Frühling wird nach langem Winter.
Macht die Türen auf und lacht, denn was die Welt lebenswert macht,
was sie erhält, sind unsre Kinder.
Die Spannung steigt, der Stamm verzweigt
sich neu. 10 Tage, wie ich meine.
Dann kommt es, wie es kommen muss. Das Leben kommt zum guten Schluss
am Anfang vom Kopf auf die Beine.
Wenn’s erst nur auf dem Rücken liegt, es strampelt, dreht sich und es fliegt
in meine Arme und ich lerne
selbst wieder fliegen mit dir: leben heute, jetzt und hier
unter dem Himmel voller Sterne.
Ich seh‘ unsern Alten Kahn ruderlos schlingernd in tosender Flut.
Und doch sing ich unbeirrt „Abends an deinem Bett“ „Alles ist gut“.
Die Spannung steigt und längst vergeigt
die Klimaziele, ein paar Tage bleiben.
Die Tür ist zu, die Zeit vergeht. Es geht nichts mehr, es ist zu spät,
die Geschichte umzuschreiben.
Und demütig erwarte ich einmal dein Urteil über mich,
klar bin ich schuldig, keine Frage.
Und hoffe, dass du mir vergibst, einfach nur, weil du mich liebst.
Die Spannung steigt; noch ein paar Tage.